Abrollumfang-Rechner

Der Abrollumfang ist die Strecke, die ein Reifen bei einer Radumdrehung zurücklegt. Er entspricht etwa dem Umfang des Reifens am Kontaktpunkt zur Straße. Typische Werte: 1.800-2.100 mm. Der Abrollumfang beeinflusst Tacho, Kilometerzähler und ABS.

Formel: Abrollumfang = π × Gesamtdurchmesser. Gesamtdurchmesser = Felgendurchmesser + (2 × Reifenhöhe). Reifenhöhe = Reifenbreite × Querschnittsverhältnis. Beispiel 205/55 R16: Höhe = 205 × 0,55 = 112,75 mm, Durchmesser = 406,4 + 225,5 = 632 mm, Umfang ≈ 1.985 mm.

Beispiel 205/55 R16 91V: 205 = Breite in mm, 55 = Höhe als % der Breite (Querschnittsverhältnis), R = Radial-Bauart, 16 = Felgendurchmesser in Zoll, 91 = Tragfähigkeitsindex (615 kg), V = Geschwindigkeitsindex (bis 240 km/h).

Größerer Abrollumfang → Tacho zeigt zu wenig (Sie fahren schneller als angezeigt). Kleinerer Abrollumfang → Tacho zeigt zu viel. Pro 3 % Abweichung im Umfang ändert sich die Tachoabweichung um ca. 3 %. Ab 2,5 % Abweichung ist die Reifengröße nicht mehr zulässig.

Die zulässigen Größen stehen in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) unter Punkt 15.1 und 15.2 oder im CoC-Papier. Alternative Größen benötigen eine Einzelabnahme (TÜV) oder ABE. Der Abrollumfang darf maximal 1,5-3 % abweichen.

Tachoabweichung (%) = ((neuer Umfang / alter Umfang) - 1) × 100. Bei 2 % größerem Umfang zeigt der Tacho bei echten 102 km/h nur 100 km/h. Neue Tachos dürfen laut Vorschrift nur vorauseilen (zu viel anzeigen), nie nacheilen.

Indirekt ja: Breitere Reifen haben mehr Rollwiderstand (+ 5-10 % Verbrauch). Größerer Durchmesser senkt die Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit (minimal sparsamer). Der Unterschied ist meist gering (1-3 %). Rollwiderstandsoptimierte Reifen sparen mehr.

Bodenfreiheitsänderung = (neuer Durchmesser - alter Durchmesser) / 2. Beispiel: Von 205/55 R16 (632 mm) auf 225/45 R17 (634 mm) → + 1 mm Bodenfreiheit. Bei Tieferlegungsfedern oder Gewindefahrwerk auf ausreichend Freigängigkeit achten.

ABS und ESP nutzen Raddrehzahlsensoren zur Berechnung der Geschwindigkeit. Bei unterschiedlichen Abrollumfängen (z. B. verschiedene Reifen an einer Achse) erhalten die Systeme falsche Daten. Dies kann zu Fehlfunktionen oder Notlaufmodus führen.

Jede Felge hat eine Maulweitentoleranz (z. B. 7J für 195-225 mm Reifen). Zu breite Reifen auf schmalen Felgen verschlechtern Fahreigenschaften und Verschleiß. Zu schmale Reifen sitzen instabil. Die Kombination muss in der ABE oder EG-Typgenehmigung stehen.

Die Berechnungen basieren auf aktuellen mathematischen Formeln und Standards. Die Genauigkeit hängt von der Qualität der eingegebenen Daten ab. Für rechtlich bindende Berechnungen sollten Sie einen Fachexperten konsultieren.

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