Kündigungsfrist-Wohnung-Rechner

Mieter können immer mit 3 Monaten Frist zum Monatsende kündigen, unabhängig von der Mietdauer. Die Kündigung muss bis zum 3. Werktag eines Monats beim Vermieter eingehen, um zum Ende des übernächsten Monats wirksam zu werden. Beispiel: Kündigung bis 3. März → Auszug Ende Mai.

Vermieter haben gestaffelte Fristen nach Mietdauer: Bis 5 Jahre Mietdauer: 3 Monate, 5-8 Jahre: 6 Monate, ab 8 Jahren: 9 Monate. Zusätzlich brauchen Vermieter einen gesetzlichen Kündigungsgrund (Eigenbedarf, Verwertungskündigung, schwere Vertragsverletzung durch Mieter).

Die Frist beginnt mit Zugang der Kündigung beim Empfänger, nicht mit dem Absendedatum. Zugang bedeutet: In den Briefkasten geworfen zu üblichen Leerungszeiten. Ein Einschreiben beweist nur die Aufgabe, nicht den Zugang. Am sichersten: Persönliche Übergabe mit Zeugen oder Einwurf-Einschreiben.

Werktage sind Montag bis Samstag (ohne Sonntage und Feiertage). Der 3. Werktag kann also der 3.-5. Kalendertag sein. Beispiel März 2025: 1. März (Sa) = 1. Werktag, 3. März (Mo) = 2. Werktag, 4. März (Di) = 3. Werktag. Bei Feiertagen verschiebt sich entsprechend. Im Zweifel früher kündigen.

Die gesetzlichen Fristen können für Mieter nicht verlängert werden – solche Klauseln sind unwirksam. Für Vermieter kann die Frist im Vertrag verlängert werden (selten). Kürzere Fristen als gesetzlich vorgeschrieben sind generell unwirksam. Ausnahme: Möblierte Zimmer können kürzere Fristen haben.

Sonderkündigungsrechte bei: Mieterhöhung (Sonderkündigung bis Ende des 2. Monats nach Ankündigung), Modernisierung (wie bei Mieterhöhung), Tod des Mieters (Erben und Mitbewohner haben Sonderrechte), Eigentümerwechsel. Die Sonderkündigung verkürzt die normale Frist meist auf den nächsten Monat.

Eine fristlose Kündigung ist nur bei wichtigem Grund möglich: Zahlungsverzug mit 2+ Monatsmieten, erhebliche Vertragsverletzungen, Gesundheitsgefährdung, nachhaltige Störung des Hausfriedens. Vor fristloser Kündigung ist meist eine Abmahnung erforderlich. Die fristlose Kündigung wird oft mit einer hilfsweisen ordentlichen Kündigung kombiniert.

Mieter müssen ihre Kündigung nicht begründen. Vermieter müssen den Kündigungsgrund angeben und konkret darlegen (z. B. welche Person für Eigenbedarf einziehen soll). Eine Kündigung ohne oder mit unzureichender Begründung ist unwirksam. Kündigungsgründe können nicht nachgeschoben werden.

Die Kündigung muss schriftlich erfolgen (eigenhändige Unterschrift, kein Fax, keine E-Mail). Bei mehreren Mietern oder Vermietern müssen alle unterschreiben bzw. alle müssen die Kündigung erhalten. Ein Bevollmächtigter kann kündigen, muss aber die Originalvollmacht beifügen – sonst kann die Kündigung zurückgewiesen werden.

Eine Kündigung kann nur mit Zustimmung des Empfängers zurückgezogen werden. Einseitiger Widerruf ist nicht möglich. Praktisch: Wenn der Vermieter der Rücknahme nicht zustimmt, können Mieter und Vermieter einen neuen Mietvertrag schließen – mit möglicherweise geänderten Konditionen.

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