Zuzahlungsbefreiung-Rechner

Die Belastungsgrenze ist der maximale Betrag, den Sie pro Jahr für Zuzahlungen bei Medikamenten, Krankenhausaufenthalten, Hilfsmitteln und Fahrtkosten aufwenden müssen. Sie beträgt 2 % des jährlichen Bruttoeinkommens, für chronisch Kranke 1 %. Darüber hinaus sind Sie von weiteren Zuzahlungen befreit.

Als chronisch krank gilt, wer wegen derselben schwerwiegenden Krankheit in Dauerbehandlung ist. Die Bescheinigung stellt der behandelnde Arzt aus. Voraussetzung: mindestens 1 Jahr lang mindestens 1x pro Quartal Arztbesuch wegen derselben Krankheit, plus Pflegestufe oder GdB 60 oder kontinuierliche medizinische Versorgung.

Angerechnet werden alle Bruttoeinkünfte des Haushalts: Gehalt, Renten, Mieteinnahmen, Kapitaleinkünfte. Abgezogen werden Freibeträge: ca. 6.363 € für den Ehepartner und ca. 8.952 € pro Kind (2025). Das verbleibende Einkommen ist die Bemessungsgrundlage für die Belastungsgrenze.

Alle Zuzahlungen der GKV zählen: Rezeptgebühren (max. 10 € pro Medikament), Krankenhausaufenthalt (10 € pro Tag, max. 28 Tage/Jahr), Fahrtkosten zu Behandlungen, Zahnersatz-Eigenanteil, Hilfsmittel, Reha-Maßnahmen. Nicht dazu zählen: IGeL-Leistungen, rein kosmetische Behandlungen.

Sammeln Sie alle Quittungen über geleistete Zuzahlungen. Wenn die Belastungsgrenze erreicht ist, stellen Sie einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse. Fügen Sie bei: Einkommensnachweise, Quittungen, ggf. Bescheinigung über chronische Erkrankung. Die Kasse stellt eine Befreiungskarte aus.

Die Befreiung gilt ab dem Monat der Antragstellung für das restliche Kalenderjahr. Rückwirkende Erstattung ist möglich, wenn Sie nachweislich bereits mehr gezahlt haben als die Belastungsgrenze. Heben Sie daher alle Quittungen auf und beantragen Sie frühzeitig.

Bei Familien werden alle Einkommen addiert und alle Zuzahlungen zusammengezählt. Kinder sind oft beitragsfrei mitversichert und haben keine eigenen Zuzahlungen. Die Freibeträge für Partner und Kinder senken das anrechenbare Einkommen erheblich, wodurch die Belastungsgrenze niedriger ausfällt.

Empfänger von Grundsicherung, Bürgergeld oder Sozialhilfe haben eine sehr niedrige Belastungsgrenze (ca. 117 € pro Jahr). Meist übernimmt der Träger die Zuzahlungen direkt. Antragsformulare erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse oder dem Sozialamt.

Die Berechnungen basieren auf aktuellen mathematischen Formeln und Standards. Die Genauigkeit hängt von der Qualität der eingegebenen Daten ab. Für rechtlich bindende Berechnungen sollten Sie einen Fachexperten konsultieren.

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