Elternunterhalt-Rechner

Elternunterhalt ist die gesetzliche Pflicht erwachsener Kinder, ihren pflegebedürftigen Eltern finanziell zu helfen, wenn deren Einkommen und Vermögen für die Pflegekosten nicht ausreichen. Die Pflicht ergibt sich aus § 1601 BGB (Unterhaltspflicht zwischen Verwandten in gerader Linie).

Seit Januar 2020 müssen Kinder nur noch Elternunterhalt zahlen, wenn ihr Jahresbruttoeinkommen über 100.000 € liegt. Diese Grenze gilt pro Person (nicht Haushalt). Bei Einkommen darunter übernimmt das Sozialamt die Pflegekosten vollständig – ohne Rückgriff auf Kinder.

Es zählt das Bruttoeinkommen des Kindes: Gehalt, Mieteinnahmen, Kapitalerträge, Renten, Selbstständigeneinkünfte. Nicht gezählt werden: Kindergeld, Elterngeld, bestimmte Sozialleistungen. Ehegatteneinkommen zählt nicht zur Prüfung der 100.000 €-Grenze, aber zur Leistungsfähigkeit.

Der Selbstbehalt für Unterhaltspflichtige beträgt ca. 2.650 € (Stand 2025) für Alleinstehende. Für den Ehegatten kommen ca. 2.350 € hinzu. Diese Beträge sollen ein angemessenes Eigenleben sichern. Nur Einkommen über dem Selbstbehalt kann für Unterhalt herangezogen werden.

Berechnung: Bereinigtes Nettoeinkommen minus Selbstbehalt = verfügbarer Betrag. Davon werden 50 % für Elternunterhalt angesetzt. Bei 4.000 € Netto und 2.650 € Selbstbehalt: (4.000 - 2.650) × 50 % = 675 € maximal. Tatsächliche Kosten können niedriger sein.

Wenn mehrere Kinder über 100.000 € verdienen, teilen sie sich die Unterhaltspflicht nach Leistungsfähigkeit (nicht gleichmäßig). Kinder unter der Einkommensgrenze sind außen vor. Das Sozialamt ermittelt die Quote jedes pflichtigen Kindes.

Ja, bestimmtes Vermögen ist geschützt: selbstgenutzte Immobilie (angemessen), Altersvorsorge (5 % des Bruttoeinkommens × Erwerbsjahre), Notgroschen (ca. 10.000 €), Rücklagen für eigene Kinder. Auto und normale Hausratsgegenstände sind ebenfalls geschützt.

Unterhaltsforderungen verjähren nach 3 Jahren. Das Sozialamt kann rückwirkend Unterhalt fordern, nachdem es gezahlt hat. Die Frist beginnt am Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist. Bei laufenden Kosten entstehen ständig neue Ansprüche.

Die Berechnungen basieren auf aktuellen mathematischen Formeln und Standards. Die Genauigkeit hängt von der Qualität der eingegebenen Daten ab. Für rechtlich bindende Berechnungen sollten Sie einen Fachexperten konsultieren.

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